Kokosnussöl

Die Ansprüche unseres Körpers an die Nahrung ändern sich in den verschiedenen Lebensabschnitten. Erstens benötigt unser Körper in der zweiten Hälfte des Lebens weniger Nahrung, wird ihm zu viel davon zugeführt bzw. so viel wie in der ersten Lebenshälfte, ist eine Gewichtszunahme vorprogrammiert. Zweitens lassen in den Wechseljahren, also in der zweiten Lebenshälfte, die Regenerationskräfte langsam nach, weshalb auch die Qualität der Nahrung immer wichtiger ist. Eine ausgewogene Ernährung mit viel Obst, Gemüse, Milch und Vollkornprodukten, wenn der Körper sie gut verträgt, unterstützt den Stoffwechsel in dieser Lebensphase. Denn unser Körper benötigt in den Wechseljahren mehr Vitalstoffe aus der Nahrung, da er wichtige Schutzhormone, wie beispielsweise Östrogen, nicht mehr in der gleichen Menge wie vorher produzieren kann. Das bedeutet, Fettsäuren oder auch E-Vitamine, die an der Produktion von Hormonen beteiligt sind, muss man vermehrt zuführen. Deswegen gilt: Empfehlenswerte Öle in diesem Lebensabschnitt sind Walnussöl, Kürbiskernöl, Schwarzkümmelöl, Kokosöl oder auch Leinöl und Olivenöl.

Die Kokosnuss

Kokosöl ist besser als sein Ruf, denn es hat viele gute Eigenschaften, die sich positiv auf unsere Gesundheit auswirken. Eigentlich ist das auch nicht verwunderlich, denn Kokosnüsse spielen seit jeher eine wichtige Rolle für die menschliche Ernährung. Die Kokospalme bezeichnet man in vielen tropischen Ländern aber auch als „Baum des Himmels“, eine Auszeichnung, welche die bis zu 30 Meter hoch werdende Palme als Alleskönner auch verdient hat. Denn das Holz der Kokospalme dient als Baumaterial, die Blätter der Dachabdeckung und die Früchte sind zur Gewinnung von Speiseöl oder für die unterschiedlichsten Nahrungsmittel verwendbar.

Kokosnuss und Kokosöl

Die positiven Wirkungen der Kokosnuss auf Mensch und Tier gelten nicht nur für die frische, getrocknete Kokosnuss, sondern auch für die Kokosnuss in verarbeiteter Form: Kokosöl. Das Öl wird aus dem Nährgewebe der Kokosnuss gewonnen, ist weiß, duftet angenehm und verflüssigt sich knapp oberhalb der Zimmertemperatur. Kokosöl besteht zum größten Teil aus gesättigten Fettsäuren, wodurch es sich von anderen Pflanzenölen unterscheidet, die hauptsächlich aus ungesättigten Fettsäuren bestehen. Die gesättigten Fettsäuren im Kokosöl sind aber auch der Grund dafür, dass es chemisch stabil ist, lange hält und sich erhitzen lässt, ohne zu oxidieren.

Wertvolle Wirkstoffe im Kokosöl

Das Öl der Kokosnuss enthält Laurinsäure und Cabrylsäure, beide sehr wertvoll für die Gesundheit. Laurinsäure ist eine mittelkettige Fettsäure mit der besonderen Eigenschaft, sich im menschlichen Körper in Monolaurin umwandeln zu können, also in ein Monoglycerid, das gegen Bakterien, Viren und Protozoen wirkt. Auf die nützlichen Darmbakterien hat Monolaurin keine schädliche Wirkung, sondern nur auf potenziell krankheitserregende. Auch Cabrylsäure ist eine mittelkettige Fettsäure und ähnlich gesund für den menschlichen Körper. Denn Cabrylsäure wandelt sich im Körper in Monocaprin um, das beispielsweise bei HIV und möglicherweise sogar bei Herpes Simplex-Viren antiviral wirkt. Kokosöl – sagen viele Wissenschaftler – führt zu einer Normalisierung der Körperfettwerte, schützt vor chronischen Lebererkrankungen durch Alkohol und verbessert die entzündungshemmende Reaktion des Immunsystems. Außerdem erweist es sich als nützlich bei der Bekämpfung von Risikofaktoren für Herzkrankheiten.

Vorteile von Kokosöl

• Schnelle und unkomplizierte Aufnahme durch den menschlichen Körper
• Fettsäuren wie Laurinsäure bekämpfen Bakterien und Viren
• Verbessert die Blutfettwerte (vergrößert den Anteil des „guten HDL“)
• Kokosöl ist Nervennahrung
• Sehr temperaturstabil (Problemlos zum Backen oder Frittieren verwendbar)
• Schmeckt sogar im Kaffee lecker
• Vielseitig verwendbar (Küche, Natur-Kosmetika, Deos, Zahnpaste etc.)

Gesundheit und Schönheit durch Kokosöl – was ist dran?

Kokosöl gilt als Geheimtipp zum Schönwerden und ist auch als Produkt zum erfolgreichen Abnehmen im Gespräch. So gibt es bereits Topmodels, die behaupten, sie können keinen Tag mehr ohne Kokosöl auskommen. Doch steht das Öl wegen seines hohen Anteils an gesättigten Fettsäuren in der Kritik. Diese reagieren zwar im Körper nicht so häufig wie ungesättigte Fettsäuren, sollen aber mitverantwortlich für hohe Blutfettwerte sein. Aber zunächst bleiben wir bei der Schönheit bzw. der Wirkung von Kokosöl für die Schönheit, die ja gerade Frauen sehr interessiert.

Kokosöl für Haut und Haare

Die Fettsäuren im Kokosöl bewirken, dass die Haut schön bleibt, in dem sie ihr Feuchtigkeit spenden. Kokosöl dringt schnell, aber nicht sehr tief in die Haut ein und erzeugt ein glattes, weiches Hautgefühl ohne zu fettig zu wirken. Außerdem bewirkt es eine angenehme kühlende Wirkung auf der Haut, da es beim Schmelzen viel Wärme aufnimmt. Auch trockenem Haar soll Kokosöl eine Portion Feuchtigkeit spenden. Deswegen wird Kokosöl in vielen Beautyprodukten verwendet. Speziell aber zur Anwendung für schöne Haare wird Kokosöl immer beliebter, denn es hält die Haare geschmeidig und gesund. Insbesondere bei trockenen und strapazierten Haaren kann es wahre Wunder bewirken, da es die Kopfhaut pflegt und die Feuchtigkeitsdepots in den Haaren vor dem Austrocknen bewahrt.

Tipp – Kokosöl zur Herstellung von Kurpackungen für die Haare

Als Geheimtipp für die Haare gilt: Unraffiniertes Kokosöl statt auf Kokosöl basierende Pflegeprodukte verwenden. Mit Kokosöl lassen sich beispielsweise eigene Pflegespülungen und Haarkuren entwickeln. Zum Beispiel kann man mit Zutaten wie Kokosöl, Mango, Zitronensaft, Eigelb sehr gute Kurpackungen für die Haare herstellen.

Kokoswasser

Speziell die weiter oben angesprochene Laurinsäure soll für die Schönheit wahre Wunder vollbringen. Und weil wir bei der Schönheit sind, das Wasser der grünen Kokosnuss, auch Kokoswasser genannt, ist fettfrei, enthält viele Mineralstoffe und soll entgiftend wirken. Das ist zwar noch nicht wissenschaftlich bewiesen, aber viele Promis schwören auf Kokoswasser, das nicht zu verwechseln mit Kokosöl ist. Was die Ernährung betrifft, so sollte man Kokosöl wegen der darin enthaltenen gesättigten Fettsäuren, deren Anteil bei 90 Prozent liegt, in Maßen genießen.

Anwendungsgebiete von Kokosöl

In der Küche eignet sich Kokosöl, da es hoch erhitzbar ist, zum Braten und Backen. Außerdem spritzt es nicht, brennt nicht an und ist somit das ideale Öl zum Braten. Seine natürliche Zusammensetzung macht Kokosöl zudem haltbar. Natives Kokosöl gibt den Speisen einen milden und angenehmen Kokosduft, sodass es viele Gerichte, wie beispielsweise Fisch- und Fleischgerichte, aber auch vegetarischen und kulinarischen Gerichte verfeinern kann. Außerdem ist es eine Alternative zu Butter und Margarine. Wer den milden, nussigen Kokosgeschmack mag, dem wird ein mit Kokosfett bestrichenes Brötchen wohl besser schmecken als eines mit Butter.

Kokosöl für Rasierseife, Margarine, Kraftstoff

In der Lebensmittelindustrie wird Kokosöl für Margarine verwendet oder auch zur Herstellung von Süßwaren wie Eiskonfekt. Der Gehalt an Laurinsäure im Kokosöl stellt die Basis dar für die Produktion von Rasierseife, Shampoo, Sonnenschutzmittel, Badeöle, Massageöle. Kokosöl ist in reiner Form als Beimischung zu Dieselkraftstoffen oder als Biodiesel verwendbar. Auch in Lippenstiften wird gerne Kokosöl verwendet, da es bei Hautkontakt leicht schmilzt. Aufgrund seiner antibakteriellen und antiviralen Wirkung wirkt Kokosöl zuverlässig bei Infektionen und unterstützt zudem den Heilungsprozess der Haut.

Kokosöl gegen Schuppen und für schöne Haare

Des Weiteren wirkt Kokosöl sehr gut gegen Schuppen. Dazu wird mehrmals die Woche etwas Kokosöl mit den Fingern in die Kopfhaut einmassiert. Diese Methode ist übrigens auch für Kinder und Babys mit Milchschorf geeignet. Kokosöl als Haarspülung: Dazu wird das Öl vor der Haarwäsche in die Kopfhaut einmassiert. Nach einigen Minuten der Einwirkung die Haare wie gewohnt waschen. Das Haar wird danach weich und glänzend. Auch die Lippen benötigen regelmäßige Pflege, wozu sich auch Kokosöl eignet.

Kokosöl um Entfernen von Make-up und als Schutz für empfindliche Haut

Die Damen können Kokosöl zum Entfernen von Make-up benutzen, so umgehen sie chemische Produkte mit vielen Zusatzstoffen. Zudem sorgt das Öl dafür, dass die Haut feucht bleibt, sodass es nicht zu Irritationen oder zum Austrocknen der Haut kommt. Gerade wegen seiner Eigenschaft als Feuchtigkeitsspender empfiehlt sich Kokosöl für empfindliche Haut und schafft gleichzeitig ein Milieu, das Bakterien und Pilze vertreibt. Somit ist Kokosöl ein Pflegeprodukt, das bei vielen Hautproblemen helfen kann, wie beispielsweise Akne oder Ekzeme.

Kokosöl – Sonnenschutz ohne chemische Zusätze

Des Weiteren gilt Kokosöl als Sonnenschutz, bei dem die Haut nicht mit giftigen Chemikalien in Berührung kommt, die in herkömmlichen Sonnenschutzcremes enthalten sind. Außerdem schützt das Öl vor freien Radikalen, dem natürlichen Feind der Haut und bietet einen erhöhten Schutz vor Hautkrebs. Wer eine günstige, natürliche und fluoridfreie Zahnpasta bevorzugt, der kann sie sich mit Kokosöl und anderen natürlichen Zusätzen einfach zusammenmischen.

Kokosöl zur Anwendung bei Tieren

Letztendlich wollen wir die positiven Wirkungen von Kokosöl bei der Anwendung an Tieren nicht vergessen. Wer sein Haustier jeden Morgen mit Kokosöl einreibt, der befreit es von Flöhen und verhindert zudem, dass es von Zecken angegriffen wird. Das Haustier erhält als positive Begleiterscheinung ein gesundes und glänzendes Fell. Kokosöl ist ein vielseitig einsetzbares Öl, das nicht nur zur Anwendung bei Menschen, sondern auch bei Tieren zu empfehlen ist.

Kokosöl im Handel – so kann man gutes Kokosöl erkennen

Auf billiges Kokosöl aus dem Supermarkt sollten Verbraucher verzichten, denn die Qualität ist bei diesem Öl sehr wichtig. Industrielle Prozesse bewirken nicht selten, dass im Handel befindliche Produkte mit dem ursprünglichen Naturprodukt nur noch wenig gemeinsam haben. Gutes Kokosöl erkennt man daran, dass es aus ökologischem Anbau stammt, also ein anerkanntes Bio-Siegel trägt. Daneben weist die Bezeichnung „Virgin Coconut Oil“ darauf hin, dass das ÖL nur aus frischen und reifen Früchten gewonnen und bei der Gewinnung nicht verändert wird.

Bio- Kokosöl

Bio-Kokosöl enthält besonders viele Nährstoffe, das es ohne Zusätze hergestellt wird. Es ist deswegen konventionellen Produkten vorzuziehen. Außerdem sollten Verbraucher beim Einkauf darauf achten, dass das Öl kalt gepresst ist, es sich also um ein natives Kokosöl handelt. Nur dann sind die ursprünglichen Vitalstoffe noch in den höchstmöglichen Anteilen vorhanden. Je naturbelassener das Kokosöl, desto gesünder ist es für den Körper und die Geschmacksnerven. Das sollte man beim Einkauf von Kokosöl beachten.